Page 2 - Willy Blaser - Mabuhay
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Holzboden. Der Hohlraum wird mit einer Taschenlampe ausgeleuchtet, dabei kommt es zu
einem riesigen Palaver. Haben sie etwas gefunden? Einer der Mechaniker muss durch die
schmale Öffnung hindurch kriechen. Drei Säcke kommen zum Vorschein. Schmuggelware? Ich
habe keine Ahnung, was da vor sich geht. Ist mir auch egal. Ich will nur eines: weiter. Mit
dieser erneuten Verspätung würde es mich nicht wundern, wenn der "Laos"-Bus hinter uns

anstehen würde. Wie lange werden die Polizisten wohl brauchen, um diesen durchzusuchen?
Endlich erreichen wir die Küste. In Dong Ha muss ich in einen Mini-Bus umsteigen. Was hat der
mir an der Grenze erzählt? Ein Direktbus nach Hue? Aber das ist hierzulande ein Detail. Ich
versuche klar zu machen, dass ich die Fahrt bis Hue schon bezahlt habe. Als ich erzähle, dass
ich dafür 150'000 Dong bezahlt habe, lachen mich alle aus. "Vietnam, big Mafia!" 20'000 Dong
soll die Fahrt normalerweise kosten. Na ja, einmal mehr oder weniger übers Ohr gehauen
worden zu sein, spielt nun auch keine Rolle mehr und wird wohl auf meiner Weiterreise nicht

das letzte Mal gewesen sein. Aber gleich viermal an einem Tag, das ist schon etwas viel! In der
Zwischenzeit ist die Dunkelheit hereingebrochen. Bis Hue sind es noch 59 km. Endlich, um
19.00 Uhr treffe ich in Hue ein. Ich habe Hunger. Seit heute Morgen habe ich nichts mehr
gegessen. Als erstes besuche ich "mein" kleines Restaurant an der Hung Vuong Street, wo
mich Mango, die französichsprechende Serviertochter, sofort wieder erkennt. Ich bin
totmüde. Seit Vientiane bin ich nun 33 1/2 Stunden unterwegs! Es scheint ziemlich Touristen
zu haben. Die beiden ersten Hotels sind ausgebucht. Beim 3. finde ich ein Zimmer. Das
Receptionspersonal erkennt sofort, dass ich von Lao Bao herkomme. "Ja, woher wisst ihr das"

frage ich erstaunt? Lachend zeigen sie auf die rotbraune Farbe meines weissen T-shirts.






























Non-stop nach Hanoi


Ich habe sehr gut geschlafen. Ob die "Australier" wohl auch schon in Hue sind? Gerne hätte ich
gewusst, wie es ihnen ergangen ist. Der schwierigste Teil meiner Reise nach Hong-Kong habe



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