Page 5 - Willy Blaser - Mabuhay
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Zum Ho Chi Minh-Mausoleum
Ausgerüstet mit einem Stadtplan starte ich zu Fuss zu meiner ersten Tour. Das Armee-
Museum an der Dien Bien Phu Street ist mein Ziel. Vom Prinzip keine Extragebühr für den
Fotoapparat zu bezahlen, mache ich hier eine Ausnahme. Für 2000 Dong, etwa 25 Rappen,
kann man dies auch machen. Gleich nach dem Eingang steht triumphierend eine MIG-21,
welche zwischen November 1967 und März 1968 vierzehn amerikanische Flugzeuge
abgeschossen hat. Für jedes abgeschossene Flugzeug ist auf der Nase ein roter Stern
aufgemalt. Im Aussenbereich des Museums werden allerlei Kriegsgeräte und Beutestücke aus
dem Indochina- und Vietnamkrieg ausgestellt. Darunter befinden sich auch die Wrackteile
eines abgeschossenen B-52 Bombers sowie einer F-111. In einem Vorführraum wird in einer
Tonbildschau auf eindrückliche Art und Weise der Ablauf der Schlacht von Dien Bien Phu
erklärt. Nach ihrer vernichtenden Niederlage im Mai 1954 mussten die Franzosen ihre
Vormachtstellung in Indochina aufgeben. Auf einem Modell des Schlachtfeldes sind die
französischen Stellungen mit kleinen grünen Lämpchen markiert. Während im Hintergrund ein
Film den Vormarsch der Vietminh zeigt, leuchten auf dem Modell gleichzeitig rote Lämpchen
für die Vietminh auf. Die roten Lämpchen werden immer mehr und mehr und umzingeln bald
die Garnison der Franzosen. Der Kommentar über die Schlacht ist leider nur in Vietnamesisch,
die Darstellung ist jedoch dermassen spannend gemacht, dass ich mir diese dreimal
hintereinander anschaue. Das Museum beherbergt auch sonst eine Menge interessanter
Dokumente, welche den Kampf des vietnamesischen Volkes für Frieden, Unabhängigkeit und
Freiheit des Landes darstellt.
Im Armeemuseum von Hanoi

