Page 1 - Willy Blaser - Mabuhay
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Pakistan (RB29 / 25.09.2003)


Tagebuch des Trekkings (Fortsetzung)


Tag 13: Paiju – Bardumal


Ich bin schon früh wach. Um sieben bin ich für den Abmarsch bereit, doch dieser verzögert
sich. Es wird zehn vor Acht bis wir losziehen. Die Passage dem Fluss entlang bietet dieses Mal
keine Probleme. Wir lachen über den Zwischenfall von letzter Woche. Tja, nachher ist alles
immer viel lustiger. Wir kommen zum Bach. Auf Anhieb finden wir keine geeignete Passage.
Die Träger durchqueren den knietiefen Bach. Sie werfen grosse Steine hinein um einen Steg zu
bauen. Da die Steine jeweils im Wasser versinken, versuchen sie es an einer anderen Stelle.
Erfolglos. Ein Träger bietet sich an mich hinüber zu tragen! Also nein! Soweit sind wir noch
nicht. Ich und mich tragen lassen? Einen Moment lang schaue ich ihren vergeblichen

Bemühungen zu. Aziz und ich haben in der Zwischenzeit etwas weiter oben eine mögliche, 1½
Meter breite Passage zwischen zwei grösseren Felsbrocken ausfindig gemacht. Doch 1½ Meter
sind verdammt breit, wenn es gilt über einen reissenden Bach zu springen. Aziz ist als Erster
drüben. Nun ist es an mir. Weitsprung ohne Anlauf. Aziz streckt mir die Hand entgegen. Der
Hüpfer gerät etwas zu kurz. Aziz fängt mich auf, verliert dadurch aber das Gleichgewicht und
fällt mit einem Bein ins Wasser. Sorry! Damit hätten wir eigentlich die beiden schwierigsten

Passagen des Tages bereits überwunden. Es geht noch einige Male dem Fluss entlang,
ansonsten ist der Weg „Autobahn“. Wie beim Hinweg schmerzt mich mein Fussgelenk wieder
nach drei Stunden Belastung, was das Tempo unheimlich verlangsamt. Ansonsten fühle ich
mich wesentlich kräftiger als noch vor einer Woche. Nach 5½ Stunden sind wir in Bardumal.




























Pause mit Saeed, meinem Guide






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