Page 3 - Willy Blaser - Trekking zu den Ganges-Quellen
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bis die Sonne über der Wolkenbank aufgeht. Wir haben soeben Indien erreicht. Zwei Welsche
in der Reihe hinter mir glauben den Mount Everest zu erkennen! Es sind aber nur
Wolkengebilde die aussehen wie Berge. Tja, um den Everest zu sehen müsste man dann schon
etwas näher an der Himalaja-Kette vorbeifliegen. Doch lassen wir Ihnen die Freude. Um 04.34
Uhr gibt es das Frühstück. Zur Landung in Bangkok ist es nun nicht mehr weit. 05.50 Uhr setzt

die Maschine auf. Vor 26 Stunden bin ich in Biel aufgestanden. Langsam wird es Zeit die Uhr
umzustellen, hier ist nämlich schon 10.50 Uhr. Obwohl ich nur wenig geschlafen habe, gibt es
keine Zeit zur Erholung. Gleich nach der Ankunft muss ich mich auf dem Office der Kuwait um
den Weiterflug nach Manila kümmern und sonst noch vieles erledigen…

















Bild links: 01.46 Uhr, ein neuer Tag beginnt! - Bild rechts: 02.07 Uhr, Sonnenaufgang


Philippinen: wie soll das so weitergehen?


Der Aufenthalt in Thailand ist von kurzer Dauer. Sechs Tage später bin ich bereits wieder
unterwegs, in die Philippinen. Die Philippinen sind für mich als regelmässiger
Himalajabesucher gar nicht günstig gelegen. Thailand wäre von der Lage her wesentlich
idealer. Aber eben, man lebt halt immer dort wo man seine Freundin hat! Heute beginnt in

Manila gegen Präsidentin Arroyo und Vize-Präsident Noli de Castro ein
Amtsenthebungsvefahren wegen Wahlbetrugs! Letzte Woche gab es deswegen grosse
Demonstrationen. Auch heute soll die Opposition in der Stadt wieder Kundgebungen
angekündigt haben. Ich bin daher schon mal darauf gefasst im Verkehr stecken zu bleiben. Seit
meiner Abreise vor vier Monaten ist im Lande der 7000 Inseln wieder allerlei passiert. Diese
Preiserhöhung auf dem Weltmarkt für das Barrel Öl verursacht der Regierung grosse

Probleme. Jede Erhöhung um einen US $ kostet dem Lande, das praktisch sämtliches Erdöl
importiert, jedes Mal 126 Millionen US $ Mehrausgaben! Diese Entwicklung zieht andere
Erhöhungen mit. Das Gas stieg seit September 2003 um 46%, die Jeepney-Preise seit
September 2004 um 36%, die Flugpreise um 25%, der Strom um 49%, das Wasser um 34%,
auch der Reis und Nudelsuppen (die Nahrung des armen Mannes) zwischen 10-20%. Wie soll
das nur weitergehen? Politisch sieht es ebenfalls prekär aus. Frau Arroyo wird nun sogar
vorgeworfen einen Wahlaufseher mit Geld bestochen zu haben. Dieser ist seither spurlos
verschwunden. Auch die Familie der Präsidentin steht im Mittelpunkt von Skandalen:
Ehemann Arroyo der sich angeblich seine Taschen mit Jueteng-Schutzgelder (Jueteng =



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