Page 2 - Willy Blaser - Maopai
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Warnung wird daher auch über die Händys mitgeteilt. Für mehr Infos muss man bezahlen.
Auch wir haben eine solche Meldung erhalten, uns aber nicht speziell darum gekümmert.


Es hat die ganze Nacht hindurch stark geregnet. Als ich am frühen morgen die Küche betrete,
steht diese einen Zentimeter unter Wasser. Der peitschende Wind hat den Regen durch die
noch unbeglasten Fenster der Küche und des 2. Stockes geblasen. Mit einer Holzplatte können
wir den eindringenden Regen stoppen und die Küche wieder wohnbar machen. Der Taifun
liegt nun 180 km von der Küste entfernt und kommt direkt auf uns zu. Signal 3 ist

herausgegeben worden. Auch zu diesem Zeitpunkt mache ich mir keinerlei Sorgen. Unsere
Arbeiter erscheinen wie üblich um sieben Uhr zur Arbeit. Der Maurer und die Schreiner wollen
des Wetters wegen wieder nach Hause. Na, wegen ein bisschen Wind, er blies nun schon recht
heftig, wird man doch wohl nicht gleich davonrennen! Auf der windgeschützten Seite arbeiten
die Maler weiter. Der Wind wird immer stärker. Ich will mal schauen wie sich das Draussen
anfühlt. „Geh nicht raus, es ist gefährlich!“ werde ich gewarnt. Doch, wie wir Ausländer halt
sind, gehe ich trotzdem. Ich muss heftig gegen den Wind kämpfen um einen Schritt nach

vorne machen zu können. Es ist keine „Sau“ draussen, nur ich alleine. Der schöne Papayabaum
hinter dem Haus hat es bereits geknickt. Ach, wie jammerschade! Der kleine Arbeitsplatz
unserer Schreiner hat es auch abgedeckt. Das Wellblech liegt einige Meter daneben. Ja,
richtig, man sollte bei einem solchen Sturm nicht raus, Die Gefahr von herumfliegenden
Trümmern getroffen zu werden ist gross. Es könnte ja auch eine Kokosnuss herunterfallen.












































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