Page 20 - Willy Blaser - Trekking zum Kangchenzunga, 2. Versuch
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vorwärts. Koch Prakas geht voraus. Es wird dunkel. Ich kann den Weg gerade noch erkennen.
Heute wir es kein Mondschein-Trekking geben, der Himmel ist bedeckt. Wir schalten die
Stirnlampen an. Wenn jetzt die Batterien ausgehen, dann bin ich in dieser Stockfinsternis
„verschossen“. Pasang und Ram nehmen mich in die Mitte um mich zu stützen. Ich weiss gar
nicht mehr wie lange wir so marschiert sind, nur dass das Rauschen des Baches plötzlich ganz

nahe war. Wir mussten demnach unten sein. Beim anschliessenden Aufstieg kommen plötzlich
Lichter entgegen. Es sind drei Träger. Alle zusammen schleppen sie mich den steilen Pfad
hinauf bis ich plötzlich vor zwei gelben Zelten stehe. Es ist 20.00 Uhr. Wieder war ich zwölf
Stunden unterwegs! Erstaunlicherweise bin ich nach einer Stunde wieder soweit erholt. Koch
Prakas hat für mich eine Portion Spaghetti gekocht.

13. Oktober / Tag 11: Tortong (2995 m) – Cheram (3870 m)

Ich habe mich gut erholt. Fritz befürchtete schon ein neuer Ruhetag einschalten zu müssen.
Heute geht es nämlich neunhundert Höhenmeter hinauf. Ich bin selber überrascht wie gut es
mir heute läuft. Gegenüber gestern ist der Weg am linken Ufer des Simbuwa Khola entlang
wesentlich leichter. Es steigt regelmässig an, ab und zu unterbrochen durch kleinere, mühsame
Erdrutsche. Die Flora ist vielfältig, es wachsen sogar kleine Enziane. Rotorenlärm eines
Helikopters übertönt das Rauschen des Baches. Er wird in Cheram, landen, vermutlich um
jemanden zu evakuieren. Ach, wie schön es doch wäre auf dem Rückweg den Heli benützen zu
können... In Anda Phedi gibt es nochmals eine kurze Pause. Bis zum Tagesziel bleiben noch

fünfhundert Höhenmeter zurückzulegen.















Camp in Tortong














Mittagessen





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