Page 19 - Willy Blaser - Solo Khumbu, Wiedersehen nach 33 Jahren
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Tag 6 / 17. Oktober: Namche Bazar Akklimatisationstag


Morgens herrscht im Esssaal bereits Grossbetrieb. Auffallend lärmig sind die Chinesen. Von
etwas Rücksicht auf andere Leute nehmen, haben die scheinbar noch nie etwas gehört. Sind
schon ein ganz spezielles Volk. Sobald die Trekkinggruppen weg sind kehrt wieder Ruhe ein.
Ab 15.00 Uhr geht der Lärm mit den Neuankommenden Gruppen aber wieder los. Gestern
Abend habe ich Bekanntschaft mit einem Italiener, Marco, gemacht. Er leidet an einer
Bronchitis und musste seine Gruppe nach Gokyo ziehen lassen. Seit vier Tagen wartet er nun

hier auf deren Rückkehr. Er war so glücklich endlich mit jemandem Italienisch sprechen zu
können, dass er beim Nachtessen ein Plastiksäcklein auspackte und mir „lardo Piemontese –
Speck aus dem Piemont“ offerierte.


Heute ist Akklimatisationstag. Das heisst nicht, dass man nichts unternehmen soll. Ein wenig in
die Höhe, etwa nach Khunde (3880 m) zum Hillary Hospital zu gehen, würde gut tun. Ich ziehe
es vor zum Tenzing Denkmal zu gehen. Auch dies ist ein gutes Training. Bis ich zum oberen
Dorfrand muss ich sieben Verschnaufpausen einschalten.

















Aufstieg zum oberen Dorfrand von Namche Bazar




















Blick vom oberen Dorfrand auf Tengi Ragi Tau (6943 m)

Der Ausblick auf das Dorf und die umliegenden Berge ist toll. Etwas weiter hinten, eröffnet

sich das berühmte Panorama auf Nuptse, Everest, Lhotse und Ama Dablam. Beim Tenzing
Denkmal treffe ich zwei Französinnen. Ihr Trekking ist hier beendet und sie wollen wieder



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