Page 3 - Willy Blaser - Mabuhay
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Hotels? Wie wird das Essen sein? Wie schwierig wird das Reisen sein? Werden wir ständig vom
Militär kontrolliert werden? Was ist mit diesem Pflichtwechsel von 200 US$ bei der Ankunft?
Ist es mit den Mücken wirklich so schlimm? Es soll keine Internetverbindung geben, die
Handys sollen bei der Ankunft beschlagnahmt werden! Mit komischen Gefühlen warten wir
auf das Besteigen der Thai International Maschine nach Yangon. Etwa gleich erging es mir als

ich vor zwei Jahren nach Karachi (Pakistan) flog. Auch damals wusste ich nicht genau was mich
erwartet. Viele Reisende können sich gar nicht vorstellen ihr Zuhause zu verlassen, ohne
vorher am Bestimmungsort das Hotel reserviert zu haben. Wir lassen es darauf ankommen.
Dies ist mein Reisestil. Unkompliziert. Etwas Spannung muss doch auch sein oder? Bis jetzt
habe ich noch überall und immer ein Zimmer gefunden. Etliche Reisegruppen aus Italien,
Frankreich und der Schweiz warten auf den Abflug. Alle sind “pikfein” angezogen, einige
“Damen” tragen sogar „Stögelischuhe“! Ich komme mir dagegen in meinen Jeans, T-shirt und

Turnschuhen fast ein wenig bauernhaft vor. Ich bin vor allem überrascht von den vielen
älteren Leuten, die nach Myanmar wollen. Wie kommen die darauf ausgerechnet nach
Myanmar zu Reisen? Für Altersausflüge wäre doch eher der Lago Maggiore passend!


4 Destinationen


Der Flug TG 303 mit einem Airbus 300-600 dauert 1 ½ Stunde. Wir haben kaum Zeit das
Frühstück einzunehmen. Bei der Immigration kommt es zu einem kleinen Stau. Doch es geht
zügig voran. Jeder Individualreisende muss 200 US$ in FEC (Foreign Exange Currency)
zwangsumtauschen. Nach Händys wird nicht gefragt und auch das Gepäck wird nur
oberflächlich angeschaut. Das erste Schauermärchen hat sich schon einmal als falsch
erwiesen.


Solltest Du auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt in einem Taxi von Swallow Transport
sitzen und der Fahrer zufällig Win heissen, dann ist bereits garantiert, dass dein Myanmar-
Aufenthalt zum absoluten Hit wird. Nach dem Moto “fast but sure – schnell aber sicher” rast
Win mit 120 Std/Km ins Stadtzentrum. Der erste Eindruck ist positiv, erstaunend. Die Strasse

ist breit und sauber. Es herrscht kein reger Verkehr. Gegenüber Bangkok scheint alles viel
gemächlicher zu gehen. Doch es ist Sonntag, vielleicht wird es Morgen ganz anders aussehen.
Überraschenderweise sind hier fast keine Velos anzutreffen. Einige Verkehrsampeln im
Stadtzentrum sind mit Zeitangaben ausgerüstet. Der Autofahrer weiss somit immer wie lange
das Licht noch grün oder rot ist. Die “Oldtimer” sind aus dem Strassenbild verschwunden.
Obwohl in Myanmar Rechtsverkehr herrscht, sind die meisten Fahrzeuge für den Linksverkehr

konzipiert. Die einzigen Vehikel die auffallen, sind die “Monkey Busse” welche als
Transportmittel dienen. Vorgesehen für 22 Passagiere sind sie meisten mit 40 Personen
beladen. Die Leute hängen wie Trauben am Bus. Auch das Stadtbild hat sich seit meinem
letzten Besuch stark geändert. Dennoch ist der Besuch von Yangon für den aus Bangkok
ankommenden Touristen wie eine kleine Zeitreise. Der Beweis, dass die Uhren in Myanmar



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