Page 15 - Willy Blaser - Mabuhay
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Beim ersten kurzen Aufstieg habe ich Mühe dem Pferd zu folgen. Obwohl es noch früh ist,
brennt die Sonne unerbittlich. Im mittleren, flacheren Teil erhole ich mich wieder. Hinter mir
kommt eine ältere Frau zu Pferd nach. Sie hat die Hoffnung, dass ich unterwegs aufs Pferd
umsteige! Ich muss sie enttäuschen, wie die Träger hinauf zum Golden Rock in Myanmar. Das
letzte Teilstück hinauf zum Kraterrand ist das steilste. Ich muss zahlreiche Stopps einlegen um

zu verschnaufen. Dass es mit meiner Fitness nicht gerade zum Besten steht weiss ich, diesen
Aufstieg nicht zu schaffen wäre aber lächerlich.



















Aufstieg zum Kraterrand


Der frische Wind oben auf dem Aussichtspunkt ist eine richtige Wohltat. Wir kommen ins
Gespräch mit Nora (20). Seit ihrer Kindheit verkauft sie hier gekühltes Coca-Cola und
Kokosnüsse. Ob viele Leute hier herauf kommen wollen wir wissen: „Oh ja, viele Japaner und
Koreaner kommen hierher, aber erst so ab 10.30 Uhr“. Hast Du denn keine Angst so nahe
beim Vulkan zu wohnen? „….Nein!“ Eine dumme Frage. Die Leute leben wo es einen Verdienst

gibt. Die ältere Frau welche mir beim Aufstieg das Pferd anerbot, gesellt sich zu uns. Es ist die
Grossmutter des Mädchens. Kommen Sie jeden Tag hier herauf? „Ja, jeden Tag, ausser wenn
es gefährlich wird“. Haben Sie den Ausbruch von 1965 miterlebt? „Ja, wir wurden evakuiert, es
war schrecklich“ Mit den Pferden? Nein, die blieben zurück auf der Insel!“

Am Ufer des Kratersees steigt eine kleine Fumarole auf, ansonsten ist von einer Aktivität

nichts zu merken. Der aktive Teil (letzte Eruption 1992) befindet sich im hinteren
südwestlichen Teil der Insel, der kaum besucht wird.





















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