Page 1 - Willy Blaser - Trekking zum Annapurna Base Camp
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Trekking zum Annapurna Base Camp (Nepal)


Base Camp in Pattaya


Bangkok, 28. August 2008: Zwei Jahre sind seit meinem letzten Trekking in Sikkim vergangen.
Aus der erhofften besseren physischen Verfassung ist nichts geworden, im Gegenteil. Sich
sportlich zu betätigen ist bei diesen tropischen Temperaturen hier auch nicht gerade einfach.
Zudem ist man auch zwei Jahre älter geworden, was man mit 60 doch langsam zu spüren
beginnt. Von einem mittelmässigen Trekker kann in der Zwischenzeit kaum mehr die Rede

sein. Dass man bei einer solchen jämmerlichen Kondition überhaupt an ein Trekking zum
Annapurna Base Camp denken kann, ist schon fast ein wenig vermessen! Nun, den
Erfahrungen meines letzten Trekkings weiss ich, dass ich es bisher noch immer geschafft habe.
Bedingung ist allerdings, dass die Tagesetappen nicht allzu lang sind und ich den Rucksack
nicht selber tragen muss. Vor zwei Jahren in Sikkim war ich in etwa gleich schlechter
körperlicher Verfassung und schlimmer als hinauf nach Dzongri kann es auf dem Annapurna

Trekk wohl nicht sein. Ich blicke daher recht zuversichtlich auf die kommenden Tage. Es ist ein
leichtes, ein sogenanntes "Tea House" Trekking, d.h. man kann überall in Lodges Essen und
Übernachten. Es ist auch ein Steintreppen-Trekking, ideal für mein lädiertes rechtes
Fussgelenk. Die Frage ist nur wie lange ich dieses belasten kann bevor es anschwillt und
schmerzt. Das Annapurna Base Camp (4130 m) zu besuchen steht schon lange auf meiner
Wunschliste. Schuld daran an meinem Entscheid es dieses Jahr zu versuchen ist jedoch der
Emmentaler Profi-Bergsteiger Ueli Steck, der mit seinen beiden Versuchen die Annapurna I
Südwand auf einer neuen Route durchzusteigen, haben mein Interesse neu geweckt hat. Diese

Südwand wollte ich nun einmal mit eigenen Augen ansehen.

Die Reservation des Flugtickets mit der Nepal Airlines von Bangkok nach Kathmandu durch

mein Reisebüro, German-Asia Travel, an der Sukhumvit Road, Soi 4, hat einmal mehr geklappt.
Danke Mr. Preecha, auf Sie ist Verlass. Fritz Rupp, mein Trekkingpartner, ist aus der Schweiz
ebenfalls schon in Bangkok angekommen. In den nächsten vierzehn Tagen, bis zu unserem
Abflug, werden wir im Seebad am Golf von Thailand Gelegenheit haben auf dieses Trekking
vorzubereiten. Schon am zweiten Tag, beim Marsch frühmorgens auf die Hügel der
Radiostation und zum Big Buddha, muss ich erkennen, dass Fritz in wesentlich besserer Form
ist als ich. Das mit meinem nepalesischen Freund und Guide, Janak, vereinbarte 15tägige

Programm wird für ihn wohl zu langsam sein.



Montag, 15. September


Die täglichen eineinhalbstündigen Märsche haben auf jeden Fall sicher nichts geschadet. Kurz
vor dem Abflug beschäftigt mich jedoch ein ganz anderes Problem: Zahnschmerzen! Eine neu



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