Page 58 - Willy Blaser - CVReise
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Sonntag, 19.3.


War das eine wunderbare Nacht. Das Spektakel der unzähligen Sternschuppen war schlicht
grossartig. So etwas habe ich noch nie erlebt. Um 11 Uhr erreichen wir den Grenzposten von
Algerien. Je näher wir uns dem Hoggar nähern, umso steiniger wird die Piste. Wir erreichen
die Hammada, die Steinwüste. Obwohl es saumässig heiss ist, schwitzt man in der Sahara nie.
Die Luft ist so trocken, dass es die Schweissperlen aufsaugt bevor sie sich bilden. Ekelhaft
dagegen ist, dass man sich ständig die Finger an den „glühenden“ Caroserieteilen der Autos

verbrennt. Wir lernen auf dieser Fahrt wie wichtig Wasser ist. Es gibt ein Sprichwort das
besagt „Nimm lieber mehr Wasser als Benzin in die Wüste mit“. In einem kleinen Experiment
will ich herausfinden mit wie viel Wasser ich während unserer Fahrt am Tag auskomme. Ein
Liter genügt. Die Technik besteht jedoch darin, jeweils nur ganz kleine Schlucke zu sich zu
nehmen. Anders ist die Flasche in Nu leer, der Durst aber nicht gelöscht. Um so wenig zu
trinken braucht es einen eisernen Willen. Wieviel wir jedoch abends getrunken haben entgeht
mir, es waren aber „Chübelweise“.


































Unterwegs nach Tammanrasset


Montag, 20.3.


In Tamanrasset treffen wir erneut viele „Wüstenfahrer“. Es ist interessant und lustig sich die
verschiedenen „Abenteuer“ anzuhören. Ein Schweizer soll für die Strecke Agadez –
Tamanrasset rund 24 Stunden geschaufelt haben! Viele Leute machen den grossen Fehler sich
mit überladenen Fahrzeugen in die Wüste zu begeben. Dass man mit einem schweren

Fahrzeug eher steckenbleibt, ist klar. Ein Deutscher ist mit einem Occasion Mercedes 250 von


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