Page 3 - Willy Blaser - Mabuhay
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     One way ticket
Mein Wunsch einmal ein oneway Ticket nach Manila zu kaufen hat sich nicht gerade als
gescheit erwiesen. Als ich bei der Zwischenlandung in Bangkok um 06.00 Uhr morgens meine
Boardingkarte für den Weiterflug nach Manila am Transferschalter beziehen will, gibt es eine
böse Überraschung. Ohne Ausreiseticket aus den Philippinen gibt es keine Boardingkarte! Das
fängt ja gut an! Auch das Vorweisen von dreitausend US$ in Traveller Checks nützt nichts. So
etwas Idiotisches! Ich muss ein Retourbillet Manila – Bangkok zum IATA-Tarif kaufen.
Kostenpunkt: satte 470 $ ! Ohne meine Eurocard wäre mir mein Wunschtraum schon am
zweiten Reisetag zum Verhängnis geworden. Mit grosser Erleichterung sitze ich vier Stunden
später in der Maschine der Thai International nach Manila. Das Wiedersehen mit meiner
Freundin Raquel ist einer der schönsten und emotionalsten Moment in meinem bisherigen
Leben. Wie doch das Leben mit 51 noch schön sein kann!
Flughafen Dong Muang in Bangkok: erste Überraschung
Jedem Besucher des mit 7107 Inseln umfassenden Archipels der Philippinen werden vor allem
zwei Dinge auffallen: die Jeepneys und die vielen Kinder.
Die Jeepneys mit ihren fantasievollen Bemahlungen dekoriert und mit
unzähligen chromverzierten Rückspiegeln und Pferden auf der Kühlerhaube, sind das
populärste Fortbewegungsmittel. Ursprünglich handelte es sich um ungebaute Jeeps, welche
die US-Army nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Philippinen zurückgelassen hatte. Schöne
Jeepney gibt es leider nur noch sehr wenige, die meisten sehen aus wie „Blechbüchsen“.
Unübersehbar im ganzen Lande auch die vielen Kinder. Mehr als die Hälfte der 64 Millionen
zählenden Bevölkerung ist jünger als 25 Jahren.
Inzwischen wohne ich mit „meiner“ Raquel in Angeles City, etwa 80 Km nördlich von Manila.
Bis 1991 war hier die amerikanische Luftwaffe auf der Clark Air Base stationiert, ehe der
grosse Vulkanausbruch der Mount Pinatubo alles zerstörte. In der Nähe der Base entwickelte
sich ein lebhaftes Nachtleben, welches auch nach dem Abzug der Amerikaner geblieben ist,

