Page 7 - Willy Blaser - Mabuhay
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Lechon manok und Lechon babuy


Typisch Filipino sind die Baluts, hartgekochte Enteneier welche mitsamt Kücken verspiesen
werden! Die launenhafte Art der Itik, eine eingeborene Ente, ist für diese ungewöhnliche
philippinische Delikatesse verantwortlich. Balut ist ein sehr nahrhafter Schnellimbiss, den die
meisten Filipinos schätzen. Nicht Filipinos dagegen brauchen einige Überwindung bevor sie es

wagen das Ei mitsamt Kücken zum ersten Mal zu verspeisen.


Die Itik-Ente ist eine schlechte Mutter. Sie brütet ihre Eier nicht aus. Diese müssen daher
künstlich ausgebrütet werden. Nur die mit harter Schale und augenscheinlich befruchteten
Eiern werden als Balut benützt. Die so ausgewählten Eier werden zwischen Säcken mit Reis
und Schotte gelegt um die Körpertemperatur der Mutterente von 42 °C zu simulieren. Das
Ausbrüten dauert 28 Tage. Nach sechs Tagen werden die Eier überprüft: jene die nicht
fruchtbar sind werden gesalzen und gepökelt oder als frische Eier (sariwa) verkauft. Am 14.
Tag der Inkubationszeit werden die Eier nochmals überprüft. Ist der Embryo rückständig
entwickelt, so werden sie ausgeschieden, gekocht und als „Penoy“ verkauft. Nur jene Eier die
bis zum 18. Tag ein gesundes, lebendiges Embryo enthalten, werden als Balut verkauft. Wie

die Penoys werden die Baluts gekocht. Beide werden zusammen verkauft, so wie jemand die
Wahl zwischen Kaffee oder Tee hat. Baluts und Penoys werden aphrodisierende Wirkung
nachgesagt. Wahr ist, dass sie einen hohen Nährwert haben (Protein, Vitamin E, Mineralien),
ob sie potenzfördernd wirken konnte bisher noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen
werden, doch die Männer „schwören“ darauf. Potenzwirkend oder nicht, Baluts und Penoys
werden von Millionen von Filipinos genossen.
















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