Page 12 - Willy Blaser - Mabuhay
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eine Viertelstunde. Wir überqueren den ganzen Flughafen, bis ans andere Ende des Domestic
Airports. Bis anhin konnte ich aufgrund der Gesichter der Flugpassagiere meistens leicht die
Destination des Fluges erraten. So erging es mir als ich nach Kathmandu, nach Vietnam oder
als ich das letzte Mal nach Manila flog. Diesmal sitzen in meinem Bus komischerweise nur
wenige Filipinos. Die meisten haben japanische Gesichtszüge. Immer mehr kommen in mir
Zweifel auf, ob ich überhaupt im richtigen Bus bin! Als ich die Treppe hochsteige und den
Airbus A 300 betrete bin ich zum 1. Mal in meiner bisherigen Flugkarriere nicht sicher ob ich
im richtigen Flugzeug bin! Ich frage daher die Hostess beim Eingang ob denn dieses Flugzeug
wirklich nach Manila fliege. Die Hostess, scheinbar dem Ernst meiner Frage nicht bewusst,
antwortet: “Nein, wir fliegen nach Hong-Kong”! Ha, Ha. Bis wir endlich abheben vergeht
nochmals eine halbe Stunde. Mühsam!, mühsam!. Das Boardessen mit Lachs und Crevetten
kompensiert den Ärger. Bei der Lektüre der Boardzeitung erfahre ich auch weshalb so viele
Japaner im Flugzeug sitzen: von Manila fliegt es weiter nach Osaka. Über Kambodscha liegen
kleinere Wolken. Je weiter wir nach Osten fliegen, desto dichter werden sie. Als wir das
Hochland von Vietnam auf der Ebene von Danang überfliegen ist das ganze Gebiet unter einer
riesigen Wolkendecke verhüllt. Ob ich mit der Annulation meiner geplanten Vietnamreise
anfangs Dezember für einmal einen vernünftigen Entscheid getroffen habe? Das Wolkenmeer
löst sich erst wieder auf halber Strecke nach Manila auf. Das Südchinesische Meer schimmert
azurblau durch die Wolkenfetzen hindurch. Beim Anflug von Manila geraten wir in riesige
Wolkengebilde. Während längerer Zeit verschwinden die Flügel des Airbuses, so dicht ist der
Nebel. Für einmal stimmt die Wettervorhersage aus dem Internet. Bei der Landung regnet es.
Die Etiquette “Prioritär” an meinem Rucksack nützt hier scheinbar mehr als in Kalkutta. Schon
nach wenigen Minuten kommt mein Gepäck auf dem Fliessband daher. Beim Geldwechseln
erlebe ich die erste angenehme Überraschung. Der Wechselkurs des Schweizer Franken ist auf
36 Pesos angestiegen, 2 ½ Pesos mehr als noch im August. So bin ich einmal mehr in Manila.
Da mich diesmal niemanden abholt (so schnell können sich die Zeiten ändern!), geh ich auf
eigene Faust zum Swagmann Hotel um mit dem Nachtbus “Fly the Bus” nach Angeles zu
gelangen. Die Taxis sind auch teurer geworden. Eine Fahrt in die Innenstadt kostet inzwischen
350-400 Pesos, letztes Jahr bezahlte ich noch 250 Pesos!
Abflug von Bangkok

