Page 4 - Willy Blaser - Mabuhay
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Meine Erkältung schwächt mich derart, dass ich die restliche Zeit mehrheitlich im Hotelzimmer
verbringe und TV 5 Asie am Bildschirm verfolge. Der Abflug ist um 08.00 Uhr. Ich bin daher
bereits um 06.00 Uhr am Flughafen. Das Check-in klappt reibungslos, auch die Abfertigung an
der Immigration, die Gepäcksidentifikation sowie die Zoll- und Handgepäckkontrolle. Zur
selben Zeit werden auch die Passagiere der British Airways nach London abgefertigt. Die
Abflughalle ist berstend voll. Es ist lärmig und muffig. Als die Passagiere nach London ihren

Flug boarden können, bleiben nur noch wenige Leute in der Halle übrig: einige indische
Geschäftsleute mit Aktenköfferchen und eine Gruppe japanischer Touristen. Ein grosser
Bursche mit langen blonden Haaren bis auf die Schultern mit verdrecktem Hemd und
zerrissenen Jeans spricht mich auf Englisch an. Seinem Akzent nach ist es ein Deutscher. Er
war einige Monate in Dharmasala in Nordindien. Vermutlich auch einer der kein Geld hat und
auf Kosten der einheimischen Bevölkerung lebte. Auch wir werden nun zum Ausgang gerufen.

In Einerkolonne betreten wir den Tarmac und laufen and der Boeing der British Airways
vorbei. Unsere Maschine erscheint zum Vergleich wie ein kleiner Vogel. Mit gutem Gefühl
gehe ich an Board. Zu meiner Überraschung handelt es sich nicht um eine russische oder
chinesische Antike. Es ist eine British Aerospace 146. Die Maschine ist heute morgen in Paro
(Bhutan) gestartet. Währenddem wir uns einrichten, zischt die Boeing mit donnerdem Lärm an
uns vorbei und entschwindet im Smog von Kalkutta. Wenige Minuten später entschwinden
auch wir im Smog. Der Flug ist ruhig. Ausser dem Essen, das ich als die scheusslichste je
servierte Boardverpflegung bezeichnen würde, ist nichts auszusetzen. Scheinbar kann die

Maschine nicht so hoch fliegen, denn bis Yangoon fliegen wir konstant in den Wolken. Um
12.17 setzt die Maschine auf der Landepiste von Bangkok auf.




















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