Page 5 - Willy Blaser - Mabuhay
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Der Flug SQ 346 nach Singapore verläuft normal. In der Transithalle von Singapore fallen
einzelne Personen und Familien mit Mundschutzmasken auf. Ansonsten ist von SARS nichts zu
merken. Die Zeit bis zum Abflug um 23.45 Uhr verbringe ich am Gate 46. In einem Business
Center können die Passagiere bis zu zwanzig Minuten gratis das Internet benutzen. Der Abflug
hat leicht Verspätung. Sechzehn Minuten nach Mitternacht starten wir. Der Flug ist unruhig.

Die Sicherheitsgurte bleiben die meiste Zeit angeschnallt. Ich fühle mich während des ganzen
Fluges unwohl. Mein Magen ist aufgebläht. Nach kurzem Schlaf wache ich auf. Wir fliegen
über Samsun am Schwarzen Meer. Erinnerungen an meine 2 CV Reise von 1971 werden wach.
Bis Kloten sind es noch zwei Stunden und 33 Minuten. Trotz des verspäteten Abfluges landet
die Maschine eine halbe Stunde früher als geplant in Kloten. Der Pilot meldet eine
Aussentemperatur von 9 Grad Celsius. Erträglich. Da wäre ich also wieder zurück.


Das Wetter zeigt zum Empfang sein schönstes Gesicht. Ein wunderschöner Frühlingstag. So
etwas hilft bei der Akklimatisation. Alleine schon das von Heidi und Hans Wahli zum Empfang
offerierte Käsefondue ist die Rückreise wert. Vielen Dank! Neun Monate war ich von Zuhause

weg. In dieser Zeit hat sich eine Menge Post angesammelt. Bis alles eingeordnet ist, die
Fotoalben erstellt und die rund tausend Dias eingereiht sind, vergeht schnell einen Monat. Ich
bin in der glücklichen Lage wiederum bei meinen früheren Arbeitgeber arbeiten zu können. So
vergehen zwei weitere Monate.


Alles ist Gold, was glänzt!


Gold! Welche Faszination dieses kleine Wort noch immer auslöst. Gold, Synonym von
Reichtum, übte von jeher schon eine magische Anziehungskraft auf die Menschen aus.
Obwohl die Schweiz nicht für grosse Goldfunde bekannt ist, sind heute noch an sehr vielen
Orten kleine Funde möglich. Die Suche danach wird jedoch nur noch als Hobby betrieben. Das
bekannteste Zentrum für die Goldwäscherei ist das Napfgebiet. Das Gold kommt dort
besonders aufkonzentriert vor, und die durchschnittliche Goldkonzentration beträgt 0,45 g
pro Tonne Schotter und Sand. In den Gewässern rund um das Napfgebiet wurde schon in

historischer Zeit Gold gewaschen. Man vermutet, dass die Helvetier ihren Goldschmuck aus
Napfgold schmiedeten. Die statistisch nachweisbare Gesamtproduktion ist jedoch gering und
betrug auf der Luzerner Seite von 1523 bis 1800 etwa 32 Kilogramm. Daraus wurden 1'500
Münzen (Luzerner Dukaten) geprägt. Da seit dem 19. Jahrhundert kein Monopol mehr
besteht, fehlen seither zuverlässige Angaben.


Goldwaschen in der Schweiz ist nur mittels Waschpfanne, Schaufel und Waschrinne erlaubt.
Eine Erlaubnis dafür braucht es, ausser im Kanton Tessin, nicht. Das gefundene Gold gehört
dem Finder. Im Kanton Genf und in der Gemeinde Disentis gibt es allerdings

Reglementierungen. Wer unliebsame Überraschungen vermeiden will, tut gut daran, sich
vorgängig genau darüber zu informieren. Goldhaltige Stellen in einem Flussablauf zu



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