Page 2 - Willy Blaser - Mabuhay
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Mördermuscheln als Dekoration: solche Muscheln sind in Puerto Princesa überall
anzutreffen, z.B. als Lavabo in Restaurants! Diese können eine Grösse bis zu 1½ Meter erreichen

Taifun „Winnie“


Nach fünf Tagen ohne Fernseher entdecken wir in unserem Hotel die schrecklichen Bilder der

Verwüstung, welche der Taifun „Winnie“ einen Tag zuvor in den Provinzen Quezon, Bulacan,
Nueva Ecija (alle nord-östlich von Manila gelegen) angerichtet hat. Gegen Tausend Sturmopfer
forderte der Taifun! Die Filipinos sind wirklich nicht zu beneiden. Da leben die Leute auf dem
Lande schon mehrheitlich in armen Verhältnissen und dann verlieren diese durch
Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche und Taifune regelmässig noch ihr gesamtes Hab und
Gut. Wie ungerecht doch die Welt ist!


Als sich die Depression während der Nacht von Sonntag auf den Sonntag der Küste näherte,
die gleichen Gebiete die bereits durch die Taifune „Unding“ und „Violeta“ in Mitleidenschaft
gezogen waren, wurde über Samar und anderen gefährdeten Regionen Signal 1 ausgerufen.
Dies wurde in der Tagespresse wohl erwähnt, in einem Land, dass jedes Jahr von etwa 20

Taifunen heimgesucht wird, einige davon mit Windgeschwindigkeiten bis zu 150 Std/km,
schien „Winnie“ jedoch ein harmloser Taifun zu sein. Die Bevölkerung ignorierte daher
mehrheitlich die Warnungen über Erdrutsche und Überschwemmungen: „Winnie“ war doch
nur ein Sturm von max. 50 Std/km!.


Wie konnte ein so „schwacher“ Taifun so viele Opfer und Verwüstung anrichten? Die Experten
sind sich einig: es war eine unglückliche Kombination von ungewöhnlich schweren
Niederschlägen auf ein Gebiet, dass bereits von den beiden vorausgegangenen Taifunen mit
Wasser gesättigt war. Alleine am Sonntag fiel 144 mm Regen. Das Grundwasser erreichte
dadurch seinen Saturationspunkt und die Leute haben die Konsequenzen der starken

Regenfälle über die letzten Wochen nicht oder total falsch eingeschätzt. Jahrzehntelange
illegale Abholzung hat dasseinige dazu beigetragen. Ein kürzlich erschienener Bericht kam zum
Schluss, dass in den Philippinen jedes Jahr 100'000 Hektaren Wald abgeholzt wird. Dass die
Regierung diesbezüglich endlich strengere Gesetze erlassen müsste, darin sind sich alle einig.
Dies wurde jedoch auch nach der verheerenden Katastrophe von Ormoc City im Jahre 1991,
als 5000 Menschen ums Leben kamen, und letzten Dezember, als starke Regenfälle Erdrutsche



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