Page 10 - Willy Blaser - Philippinen
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Wir sind in Mariveles angekommen. Wir sind mitten in der Rush Hour. Die Suche nach einem
Resort scheint nicht ganz einfach zu sein. Bei der Einfahrt in die Stadt finden wir neben dem
Muncipio schon mal gleich die Gedenkstätte zum Bataan Todesmarsch. Viel weiter kommen
wir nicht mehr. Unsere Motorhaube dampft leicht. Wir müssen das Auto am Strassenrand
abstellen. Die Verkehrsgehilfen kümmern sich um uns und helfen uns einen Mechaniker her-
bei zu rufen. Anscheinend hat sich der Deckel mit der Kühlflüssigkeit gelöst, womit einige
Spritzer auf den heissen Motor gefallen sind. Ein Mechaniker schaut sich die Sache an. An
und für sich nichts Schlimmes, meint er. Es ist inzwischen schon 17.30 Uhr. Wir einigen uns
ins vorher besuchte Hotel bei der Tankstelle, trotz Zimmerpreis von P 4'600, zurückzukehren
und zu übernachten. Morgen früh werden wir dann schauen. was mir mit unserem Kühlsys-
tem machen können. Wir haben inzwischen allerdings ein viel schlimmeres, seriöseres Pro-
blem. Als Dennis gestern das Auto auf dem Parkplatz abstellte, bemerkte er, dass sich unter
dem Auto, neben dem vorderen linken Reifen eine schwarze Flüssigkeit am Boden lag! Da er
beim Parkieren kein Bremsdruck auf dem Pedal fühlte, ist ihm sofort klar, dass es sich nur um
Bremsflüssigkeit handeln kann. Ein defektes Bremskabel? Ach, Du heiliger Buddha! Auch das
noch? Wir fassen es doch als Glück im Unglück auf. Was wäre wohl passiert, wenn der Defekt
unterwegs passiert wäre? Vorerst können wir nichts weiteres tun als zu hoffen, dass der Scha-
den so schnell wie möglich repariert werden kann, denn wir müssen übermorgen Freitag-
abend unbedingt in Tagudin zurück sein. Was aber wenn wir das Auto eventuell sogar hier
stehen lassen müssten? Oder es vielleicht abschleppen lassen müssten?
Donnerstag, 25. Mai: Dennis, unser Fahrer, ist um 07.30 Uhr bereits in der Reparaturwerk-
statt um Hilfe zu holen. Mitsamt Werkzeugkasten wird der Schaden auf dem Hotelparkplatz
angeschaut. Wie geahnt, das Bremskabel ist leck. Das Auto muss zur Werkstatt gebracht wer-
den. Die Reparatur erfolgt auf dem Gehsteig. Leider stellt sich heraus, dass auch das rechte
vordere Bremskabel leck ist! Das Problem ist, man hat keine solche Ersatzteile für unser
Honda CRV am Lager. Diese müssen zuerst in anderen Werkstätten zusammensucht werden.
Dies könnte noch eine Zeit dauern, wenn man dafür in die Nachbarstadt gehen muss. Da wir
um Mittag auschecken müssen, behalten wir vorerst das Zimmer. Als nächstes müssen wir
sicherstellen, dass wir genug cash-money für die Reparatur haben. Sollten wir das Auto sogar
abschleppen müssen, wird dies eine «schöne» Stange Geld kosten. Also, zuerst geht es auf
die Metrobank. Bei dieser Gelegenheit besuchen wir die Todesmarsch-Gedenkstätte mit dem
Kilometerstein «0 Km». Wenigstens diese Aufnahme hätte ich, wer weiss, ob wir später noch
dazu kommen werden!

