Page 10 - Willy Blaser - Swiss Frey's Peak Base Camp Trekking
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der Unabhängigkeit Indiens nicht mehr gereinigt wurde, in unser Zimmer. Als wir eintreten
kommt uns ein muffiger Gestank entgegen. Es ist ein geräumiges Zimmer mit Air-Cond,
Kühlschrank und TV. Dusche und WC sind akzeptabel. 950 Rupien (CHF 30.-) dafür, sind jedoch
ein stolzer Preis. Einige Stunden Schlaf werden gut tun. Meine Schwester, vom Calcutta-Stil
anscheinend etwas geschockt, schläft in den Kleidern.


Es ist 09.00 Uhr, Wir müssen auf, wir haben heute noch vieles zu erledigen. Wir brauchen das
Zugsbillet für den heutigen Nachtzug nach New Jaipalguri und müssen den Rückflug von

Bagdogra nach Calcutta buchen. Die Sudder Street hat sich nicht gross verändert. Einige neue
Absteigen und Restaurants sind dazugekommen. Wir frühstücken im „Zürich“. Das Restaurant
wurde seit meinem letzten Besuch umgebaut. Nicht mehr da ist Taxifahrer Singh. Die Sudder
Street beim Indian Museum und nahe des Maidan Parks, Calcuttas grüne Lunge, ist recht
zentral gelegen. Um 10.15 sind wir auf dem Eastern Railway Office. Der Saal ist schon recht gut
besetzt. Wir erhalten die Nummer 25. Drei Schalter sind offen. Gerade wird die Nummer 5
aufgerufen! Mensch, das wird aber einige Zeit dauern. Um 11.30 Uhr ist die Nummer 15 dran.

Eine mühselige Angelegenheit. Bei Schalter 3 läuft schon seit längerer Zeit überhaupt nichts
und beim 2. dauert es jedes Mal eine Ewigkeit bis das Ticket ausgestellt ist. Meine Schwester
fährt mit dem Taxi zurück ins Hotel um auszuchecken. Eine ganze Nacht für dieses
„Scheisszimmer“ bei einem auschecken um 18.00 Uhr zu bezahlen, machen wir nicht. Als
meine Schwester zurück kommt, ist meine Nummer soeben aufgerufen worden. Wegen des
Puja-Festes sind alle Plätze im Schlafwagen 1. Klasse ausgebucht. Es verbleiben nur noch
Plätze in der 2. Klasse. Wir haben keine Wahl. Zum Glück hat meine Schwester schon etwas
Indienerfahrung und ist nicht so zimperlich. Kostenpunkt für zwei Passagiere: 486 Rupien,

knapp CHF 10.-

Als nächstes müssen wir unser Flugticket zurück nach Calcutta buchen. Das Office der Jet

Aviation ist an der Park Street, unweit der Sudder Street. Auch dies ist erledigt. Der restliche
Nachmittag steht zu unserer Verfügung. Ich hätte meine Schwester eigentlich gerne zum
Sterbehaus von Mutter Teresa gebracht. Doch wir kommen nicht weiter als die Park Street 18.
Ein Schaufenster erweckt unsere Aufmerksamkeit. Es ist das Schaufenster der Flury
Konditorei. Wir treten ein. Das Angebot ist atemberaubend. Wir verlangen nach dem Chef um
mehr zu erfahren. Junior Sous Chef Arindam Bhattacharya erzählt, dass Herr und Frau Flury

das Tea Room 1927 gegründet haben. Bald wurde es zu einem beliebten Treff in welchem
Engländer wie Inder seine Schweizer Schokolade, welche zu den besten ausserhalb Europas
zählte, sowie die exotischen Süssigkeiten genossen. Der Verkehr der 15 Mio. Stadt hat sich
inzwischen zu einem riesigen Verkehrschaos entwickelt. Nirgendwo sonst in Indien gibt es hier
noch von Menschen gezogene Rikschas. Den restlichen Nachmittag verbringen wir im Garten
des Fairlawn Hotels. Wir werden bei unserer Rückkehr hier übernachten.







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