Page 16 - Willy Blaser - Mabuhay
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     Briten. Das 70’000 Einwohner zählende Städtchen ist in einer Talmulde inmitten von grünen
Hügeln gelegen. Wegen den zahlreichen Pinien wird die Stadt auch „Pine City“ genannt. Die
Temperatur ist angenehm. Sobald die Sonne untergeht wird es jedoch kalt, verdammt kalt!
Ohne Pullover, ohne Jacke und nur mit einem T-Shirt ausgerüstet, friere ich jämmerlich. Zum
Glück kann mir meine Schwester ein Hemd ausleihen. Zur allgemeinen Überraschung
entnehmen wir aus unserem Reiseführer, dass es hier, mitten in Myanmar, ein nepalesisches
Restaurant geben soll! Tatsächlich. Das Restaurant heisst “Everest”. Es sind Nepalesen die
einst den Engländern dienten und seither geblieben sind. Wir freuen uns auf diese kulinarische
Abwechslung. Es gibt auch indische Spezialitäten: Chapati, Nan, Samosa! Einzig Mi Mi blickt
nicht gerade überzeugt auf die Menükarte.
Für einmal benötigen wir zum Übernachten keine Air-Condition. Maung Maung und Mi Mi
sind mit Jacken und Mützen wie im tiefsten Winter angezogen.
Brrrr!
8094 Buddhastatuen
Die Strasse zur Tropfsteinhöhle nach Pindaya führt durch eine Bergregion. Pinien und wilde
Kirschbäume blühen im Frühling. In den Gärten wachsen inmitten von Bananenstauden
Karotten, Kartoffeln und Avocadobäume. Die rotbraune Erde der brachen Felder und die
goldgelben Weizenfelder verwandeln die Landschaft in eine immense “Patchwork-Decke“.
Einzelne Bäume wirken darin wie grüne Tupfer. An den Bergkämmen leuchten überall kleine
weisse Pagoden mit ihren goldend glänzenden Spitzen. Wir begegnen einer Gruppe Palaung-
Kinder, ein zur Mon-Khmer gehörendes Bergvolk, mit ihren typisch leuchtenden
türkisfarbenen Handtüchern, die sie wie Turbane um den Kopf wickeln. Schon von weitem

