Page 17 - Willy Blaser - Mabuhay
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     erkennt man die am Berghang klebenden, lang gezogenen Treppenaufgänge der Shwe-Umin
Höhle.
Palaung Kinder
Als sich vor vielen Jahren sieben Feen in der Pindaya-Höhle ausruhten, kam eine riesige Spinne
und verschloss den Eingang mit einem Netz. Die Feen waren gefangen und fürchteten um ihr
Leben. Ein Prinz, der auf der Jagd war, kam zufällig in die Nähe der Höhle und hörte die
Hilferufe. Die älteste und klügste Fee bat ihn um Hilfe. Als Dank sollte er die jüngste und
hübscheste Fee zur Frau erhalten. Mit einem Pfeilschuss tötete der Prinz die Spinne. Seither ist
der Zugang zur Höhle wieder frei und entwickelte sich zu einem buddhistischen Heiligtum, in
dem seit Jahrhunderten Buddhafiguren aufgestellt werden.
Vom Autoparkplatz geht der Weg zu einem, in dieser Landschaft völlig unpassend, modernen
Lift. Er führt vom Vorbau zum Eingang der Höhle. Der Anblick ist überwältigend. Die grössten
und schönsten Buddhas befinden sich gleich beim Eingang. Eng aneinander gedrängt reichen
sie bis zur Decke. Viele Figuren wurden von den Gläubigen mit Goldblättchen überzogen und
glänzen im hereinfallenden Tageslicht. Ein Labyrinth von Gängen mit Buddhas verziert führt
ins Innere der Höhle. Im Verlaufe der Jahrhunderte haben sich unzählige Figuren in einem
grossen Durcheinander angesammelt. Die ältesten sollen aus dem 17. Jahrhundert stammen.
Nach der letzten Zählung befinden sich 8'094 grosse und kleine Statuten in der Höhle und
jeden Tag werden es mehr. Die Figuren sind mit dem Namen des Spenders versehen. Auch
zahlreiche Ausländer, darunter auch Schweizer, haben Figuren gespendet. In einer Ecke der
Höhle befinden sich die “schwitzenden Buddhas”, zwei schwarze Statuen die von kleinen
Wasserperlen bedeckt sind. Dem Aberglauben nach schützen die Geister jene Personen,
welche im Besitze solcher Wasserperlen sind. Die Gläubigen wischen daher die Feuchtigkeit
mit einem kleinen Tüchlein auf und bewahren es auf. Im hinteren Teil beschmücken riesige
Stalagmiten und Stalaktiten die riesige Höhle.

